Als wir neulich über die Re-Releases von Gluecifer sprachen, schrieben wir: "Viel von damals ist nicht mehr übrig. Turbonegro sind in der Belanglosigkeit verschwunden, die Backyard Babies bemühen sich, schaffen es aber nicht mehr so richtig, die Hellacopters und The Peepshows gibt es schon lange nicht mehr - und auch Gluecifer lösten sich vor zehn Jahren auf." Ein bisschen vergessen haben wir da Psychopunch, die zwar nie so groß, wichtig oder auch so gut wie die genannten Bands waren, aber bis heute die Punk N Roll-Fahne hoch halten. Und natürlich trotzdem richtig gut waren und es auch noch immer sind.

"Sweet Baby Octane" ist Album Nummer zehn und das macht mal wieder richtig viel Spaß. Gerne rock n rollen sich Psychpunch durch ihre klassich-dreckigen und gut fixen Party-Brocken wie "I've Been Around" oder "On A Night Like This (Hell Yeah)", die jeden Schweden-, jeden Bones-Fan, jeden Freund der oben genannten Bands begeistern werden. Doch immer wieder brechen sie hie auch aus und machen anderes. Sie holen sich zum Beispiel Clare Von Stitch (für "Forever And A Day") und Tossa von Puffball (für "On A Night Like This (Hell Yeah)") ans Mikro, sie covern "Punkrocker" von den Teddybears oder - wobei das nicht komplett neu ist - bauen etwas Country ein ("When You're Out Of Town") und haben mit "Drinking Alone" auch noch eine Ballade am Start. Und damit sind sie kurz davor zu übertreiben, weil aber jedes Stück für sich gut ist und am Ende jedes Stück trotzdem als Ausnahme durchgeht und "Sweet Baby Octane" zu jeder Zeit ein Psychopunch-Album bleibt, bekommen sie grad noch die Kurve und machen am Ende alles richtig. Mal wieder und sicher nicht zum letzen Mal.