Es scheint, als mögen sich die Jungs um Kevin Barnes auf ihrem neuen Album nicht so recht entscheiden: Etwa 2/3 der neuen Songs kommen im Gewand leicht hysterischer E-Pop-Songs daher, der Rest ergeht sich in psychedelisch aufgedröselter, upgedateter Motor-City-Rock-Ästhetik. Das hat beides durchaus seinen Reiz und ist auch erklärlich - denn Barnes’ erklärtes Ziel war es, sich auf dem 14. Album endlich auch ein Mal der Moderne zuzuwenden, während er sein Heil bislang eher immer in der Retro-Romantik suchte. Dazu zog er sich sogar nach Paris zurück, wo er sein neues Material auf Spaziergänge über den Père Lachaise entwickelte.

Das ist dann auch alles schön und gut - bis auf den Umstand, dass man sich des Eindruckes nicht erwehren kann, dass Barnes schon bessere Songs geschrieben hat als jene für dieses Album. Das liegt vielleicht auch daran, dass er zu viele Ideen in die jeweiligen Elaborate packte, denen somit oft ein solider Kern abzugehen scheint. Was bleibt, ist jede Menge hyperaktiver Energie, die auf recht abenteuerliche und abwechslungsreiche Art und Weise eingefangen - aber nicht so recht kanalisiert wurde.