Der Mann, der immer ein wenig so singt, wie ein kleines Trotzkind, das sich über etwas beschweren möchte, ist wieder da. Auf dem neuen Werk setzt Mike Rosenberg musikalisch von Anfang an auf eine gewisse Opulenz - arbeitet also mit Orchestern und Chören, dass es eine reine Freude ist. In dem Fall tatsächlich, da seine melancholischen Folksongs das auch hergeben - einfach, weil sie von der Substanz her ein solches Treatment abkönnen und nicht darin absaufen. Dabei hat Rosenberg nicht mal was von seiner sympathischen Bodenständigkeit verloren. Den Songs, die der Australier dieses Mal im Studio seines Kollegen Neil Finn auf Neuseeland einspielte, hört man geradezu an, dass Rosenberg nach wie vor mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Vermutlich hin und wieder sogar auch noch auf der Straße - auch wenn er aufgrund des überraschenden Erfolges seines Hits "Let Go" seines siebten Albums kaum noch Zeit für das Busking haben dürfte. "Young As The Morning, Old As The Sea" ist eine angenehm temperierte, makellos ausformulierte Sammlung erstklassiger, aber unaufdringlich dargebotener Songs geworden. Denn eines ist klar: Die große Geste braucht Passenger eigentlich gar nicht - füllige Arrangements hin oder her.