Hal David? Burt Bacharach? Nicht jedem werden diese Namen sofort etwas sagen. Der eine war Texter, der andere ist Komponist, beide gewannen einen Oscar, Bacharach zudem einen Grammy. Überwiegend gemeinsam schrieben sie Songs für Dionne Warwick, Marlene Dietrich, Gene Pitney, Connie Francis, Aretha Franklin, Luther Vandross, Tom Jones, The Carpenters, Elvis Costello, Neil Diamond, Frank Sinatra und Dusty Springfield. Einer ihrer größten Fans: Rumer.

Die hat aus ihrem neuen Album ein Bacharach und David-Songbook gemacht und ein rundes Dutzend Songs der beiden neu eingespielt. Und das nicht zum ersten Mal, schon 2010 veröffentlichte sie die Single "Rumer Sings Bacharach at Christmas". Jetzt gibt's die lange Version. Jetzt erst. Denn "ich hätte dieses Album vor fünf Jahren noch nicht machen können. Ich denke, meine emotionale Palette ist jetzt groß genug, um die Charaktere und Stories dieser Songs nachzeichnen zu können. Diese Art von Einsicht erlangt man eben erst, wenn man an Reife gewinnt", sagt sie. Und singt sich mit den ersten Tönen und bis ans Ende in unsere Herzen. Ganz egal, ob es "The Look Of Love" (Dusty Springfield), "Are You There (With Another Girl)" (Dionne Warwick) oder "(They Long To Be) Close To You" (The Carpenters) ist, jeder dieser meist ruhig instrumentierten Songs (Klavier, Bläser, Gitarre) wird hier zum Rumer-Songs. Selbst dann übrigens, als sich Burt Bacharach für "This Girl's In Love" selbst ans Klavier gesetzt hat. Aber dieser Effekt ist keine Überraschung, zu stark, zu besonders ist diese Stimme, zu clever, zu gut ist Rumer. Da spielen die Originale ehrlich gesagt gar keine so große Rolle mehr. Denn hey, Rumer könnte auch "Seek & Destroy" von Metallica singen oder den Titelsong der Sesamstraße und es würde in ihrer Version wunderschön und einzigartig klingen. Und zu jeder Zeit nur nach ihr. Nach Rumer.