Über die sich ständig steigernden Umwälzungen des Musikbusiness braucht sich Chris Murphy keine Gedanken zu machen, denn der Geiger aus Los Angeles sieht sich heutzutage in einer Reihe mit seinen musizierenden Vorfahren, die - meist als Einwanderer - die Folk-Traditionen ursprünglich im Osten der USA begründeten. "Früher hätte ich einfach bei Square-Dances aufgespielt" meint der Mann, der heutzutage seine Aufgabe darin sieht, die Traditionen des klassischen Unterhaltungs-Folk (mit freilich eigenem Material!) in die Jetztzeit zu hieven.

Während Murphy mit seiner Geige durchaus auch auf Produktionen so unterschiedlicher Acts wie den Dandy Warhols, Mike Watt oder Victoria Williams zu Gast war und auch als Filmkomponist und Musiklehrer tätig war, gehört seine Leidenschaft als Solo-Künstler ganz der musikalischen Traditionspflege. Allerdings nicht auf einer akademischen Ebene, sondern indem er seinen Mix aus Folklore, Folk, Bluegrass, Country, Ragtime und Western Swing - schlicht als Unterhaltungsmusik begreift. Und so sind Scheiben wie "Red Mountain Blues" denn eher auch partytauglich als bloße Schaustücke für das Museum. Chris Murphys Musik lebt halt.