Sicher, es wird eigentlich langsam mal Zeit für was Neues, wir haben Bock auf frische Soundgarden-Songs, schließlich erschien "King Animal" bereits 2012. Aber bis dahin? Feiern wir die alten Sachen. Wieder einmal. Vor zwei Jahren erschien eine neue Version von "Superunknown", den 25-jährigen Jahrestag der Veröffentlichung von "Badmotorfinger" nutzen Cornell & Co. nun dafür, auch dieses Album in aufgemotzter Version erneut zu veröffentlichen.

Zum einen gibt's natürlich das neu gemasterte Original-Album mit Monster-Songs wie "Outshined", "Rusty Cage" oder "Jesus Christ Pose", mit bedrohlichen Brechern wie "Slaves & Bulldozers", mit ruhigeren Geschichten wie "Mind Riot". Und damit die Soundgarden vor dem Hype, vor "Black Hole Sun", die noch böseren, lauteren Soundgarden. Gefällt auch heute noch, ist noch heute ein Muss. Für Fans wird es jedoch erst auf der zweiten CD wirklich spannend. Da gibt es nämlich einen ganzen Batzen unveröffentlichter Songs. Los geht es mit acht Outtakes von damals, unter anderem einer dreckigen Version von "Rusty Cage", einem fiesen, punkigen "Face Pollution" und einem schroffen "Room A Thousand Years Wide". Danach komt erst - der einzig nicht bisher unveröffentlichte Song übrigens - "New Damage" mit Brian May von Queen, anschließend das persönliche Highlight, siebe frühe Live-Aufnahmen aus dem Jahre 1992, aufgenommen im Paramount Theatre in Seattle. Und jede tritt Arsch. "Searching With My Good Eye Closed" und "Drawing Flies" eröffnen, es folgen die oben genannten Monster-Songs, "Mind Riot" und "Face Pollution". Ganz schön grandios, weil ganz schön nah dran, authentisch und trotzdem herrlich zu hören und gleichzeitig eine schlicht perfekte Reise in die Vergangenheit einer der besten, wichtigsten und einzigartigsten Bands, die es so gab und gibt. Denn Soundgarden waren immer mehr als Grunge, waren mehr als Metal, Alternative und Rock N Roll. Sie waren alles, sind alles und - waren vielleicht nie mehr so aufregend wie damals.