Der junge Herr aus Hertfordshire gewann 2015 auf dem Glastonbury Festival den Wettbewerb für Nachwuchskünstler - und danach reihten sich gleich 40 Labels auf, um ihn unter Vertrag zu nehmen. Kenna entschied sich für das Major Label Columbia - was dann zur Folge hatte, dass er für die Produktion seines Debüt-Albums alle produktions- und marketingtechnischen Hebel ziehen (lassen) konnte, die er nur wollte. Nicht schlecht für jemanden, der eigentlich noch die Schulbank drücken müsste. Das Ergebnis kann sich aber durchaus hören lassen, denn McKenna entwickelt hier eine songwriterische und performerische Energie, die ihn eigentlich eher nach einem versierten Veteranen, denn nach einem 16-jährigen Debütanten klingen lässt.

Natürlich erfindet McKenna nichts neu, hat aber die (jüngere) Geschichte des Songwriter-Pop mit Gewinn studiert, ohne jedoch bereits eine eigene Identität gefunden zu haben. Gerade das macht aber dieses Album unterhaltsam und abwechslungsreich (zumal McKenna musikalisch erstklassige Unterstützung genießen konnte), denn wir können hier jemanden bei seiner Entwicklung und seinen musikalischen Exkursionen zuhören. Inwieweit sich McKenna so in die erste Reihe der angesagten Kollegen seiner Zunft schieben kann, bleibt abzuwarten - alle Voraussetzungen dafür erfüllt er jedenfalls.