Als Reto Burrell vor ungefähr 15 Jahren seine Karriere als respektloser schweizer Americana-Guru lostrat, hatte er vermutlich keinen Plan in der Tasche, wie man mit Musik wie der seinen wohl in Würde altern könnte. Eigentlich geht sowas ja nur mit Blues - aber gerade dieser Stilvariante hat es Reto nicht so. Ergo machte er auf seinem zehnten Studio-Album das Nächstbeste - und drückte auf den stilistischen Remix-Knopf. "Shampoo Or Gasoline" ist nämlich eine ziemlich unbekümmerte Power-Pop-Angelegenheit geworden, auf der Reto seine Vorlieben für klassische Hooklines und Riffs mehr oder minder hemmungslos auslebt und seine Songs zudem mit cleveren Refrains in Richtung Pop-Appeal aufbohrt. Country und Folk gibt es dabei weniger - dafür aber jene Art von hypnotischem Rock-Pop, mit der berühmtere Kollegen wie Bryan Adams (nicht Ryan!) ihren Lebensunterhalt bestreiten.