Spillsbury nennt sich das neueste Pferd im Lado-Stall. Und dass in diesem Hause Qualität regiert, dürfte zwischenzeitlich hinlänglich bekannt sein. Zoe Meißner und Tobias Asche, die zwei Köpfe hinter Spillsbury, machen kurzgesagt Electro-Punk. Wer jetzt abwinkt und laut "Achtziger-Revival-Overkill" ruft, liegt dennoch falsch. Denn im Gegensatz zu Mia. und Konsorten hat man in diesem Fall eben nicht den Eindruck, dass diese Band das Produkt einer Marketingabteilung ist. Wut und Aggression, Drängen und Wegwollen wirken echt. Vier wütende Songs schleudern sie uns auf dieser ersten EP entgegen, die vor Energie zu bersten scheinen."Schnapp Dir das das Auto, ich hab Geld und einen Rucksack voll Ideen. Mit 180 Richtung Weiß-noch-nicht. Lass uns einfach gehen" heißt es in "Raus" und natürlich schauen hier Ideal und andere 80er-Heroen um die Ecke. Aber auch Bis wäre ein treffender Verweis. Selten hat man Electro und Punk, Dancefloor und Moshpit so eng beieinander gehört. Und doch sind alle vier Songs auch purer Pop. Irgendwie. Jedenfalls darf man auf den ersten Longplayer der zwei Hamburger mehr als gespannt sein. Wenn sie die rohe Wut und Energie dieser EP toppen können, steht uns nicht weniger als ein Meisterwerk ins Haus.