Schön, daß es noch richtige Rockstars gibt. Ian Brown, der halbheilige ex-Sänger der Stone Roses hat bei einem halben Dutzend Fluglinien Hausverbot weil er - der Legende nach - einmal zu oft in den Steuerknüppel gegriffen haben soll. So in etwa klingt auch seine Musik: Nach dem sicheren Bewußtsein, etwas Größeres zu sein und demzufolge aufgeblasen und mächtig. Aber Vorsicht: Das ist nicht nur negativ gemeint. Brown kümmert sich nur in grandioser Weise wenig um Konventionen, sondern bleibt sich und seinem Stil treu, zieht sein Ding konsequent durch und füttert sein Ego mit allem, was ihm Spaß macht, gut klingt und teuer ist. Somit ist "Golden Greats" denn auch eine Sammlung von Elaboraten, die jeden Stone-Roses-Fan zufriedenstellen dürfte, Meckerer mit Verweis auf den innovativen Einsatz der Elektronik verstummen läßt und die Kritik, daß das Songwriting auf der Strecke bleibt mit einer "was kümmert mich mein Songwriting, wenn ich doch Ian Brown bin" Attitüde unwirksam abprallen läßt. Solange die Oasis-Brüder nicht in die Pötte kommen, ist Ian Brown der ungekrönte König angelsächsischer Pop-Blasiertheit.