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Johnny Cash - American IV: The Man Comes Around

Johnny Cash - American IV: The Man Comes Around
Lost Highway/Universal
Format: CD

Wie zur Hölle macht der Mann das? Anstatt den Heerscharen von jungen Singer/Songwritern und Country-Barden das Feld zu überlassen und in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen, legt der legendäre Johnny Cash nun - unter der bewährten Regie von Rick Rubin - den vierten Teil der "American Recordings" vor. Und obwohl Cash in diesem Jahr 70 Jahre alt wurde und von der Parkinson'schen Krankheit gezeichnet ist, mag das schlichtweg sensationelle "The Man Comes Around" (in der Doppel-Vinyl Ausgabe mit Bonustracks) vielleicht sogar das beste der "American"-Alben geworden sein. Wiederum sind alle Songs sehr sparsam instrumentiert, im Gegensatz zu den ersten Platten gesellt sich dieses Mal zu den Akustikgitarren (gespielt von Könnern wie Mike Campbell, Smokey Hormel oder Marty Stuart) auch bei fast allen Songs ein schöne Akzente setzendes Klavier, gespielt von Benmont Tench bzw. Billy Preston. Egal, ob mit der Handvoll neuer Eigenkompositionen (von denen vor allem das augenzwinkernde und deshalb so Cash-typische "Tear Stained Letter" heraussticht) oder mit den gewohnt sorgsam ausgesuchten Coverversionen - Cash macht einmal mehr alles richtig. Vor allem dann, wenn er Songs von anderen Künstlern nachspielt (u.a. "Hurt" von Nine Inch Nails!) und sie dabei so klingen, als wären es Cash-Originale. "Personal Jesus" (mit Chili Pepper John Frusciante an der Gitarre) MUSS einfach ein Cash-Song sein, den sich Depeche Mode geliehen haben - und nicht umgekehrt. Ähnliches gilt für "Desperado" von den Eagles, und selbst "In My Life", ohne Frage einer der besten Songs, die John Lennon je bei den Beatles geschrieben hat, klingt hier fast besser als auf "Rubber Soul". Und Paul Simons "Bridge Over Troubled Water " ist ohne Art-Garfunkel-Pathos gleich doppelt so gut, wenngleich der Song durch den ebenso unnötigen wie unpassenden Harmoniegesang von Fiona Apple (warum nur ausgerechnet sie?) gegen Ende leider zerstört wird. Viel besser dagegen ist das Duett mit Nick Cave bei Hank Williams' "I'm So Lonesome I Could Cry". Der absolute Höhepunkt der Platte (leider nur in der Vinylversion) ist allerdings der Jimmy-Webb-Klassiker "Wichita Lineman", der Hunderte von Malen gecovert wurde, aber selten so authentisch klang wie in dieser Version. Und als i-Tüpfelchen steuert der Originalinterpret, Glen Campbell, noch ein nettes Gitarrensolo bei! Zum Schluss singt Cash im Kreise seiner Familie in Crooner-Manier "We'll Meet Again" - wollen wir's ihm und uns wünschen!


-Carsten Wohlfeld-



 
 
 

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