Im verflixten siebenten Jahr des Bestehens unter dem Namen In Extremo scheint das siebte Album der Berliner zunächst einen ähnlichen Schwenk zur moderneren Sounds und zu neuer (Gitarren-) Härte zu dokumentieren, wie es auch das letzte Opus ihrer Mittelaltermarktbegleiter Subway To Sally, "Engelskrieger", getan hatte. Warum nur aber fällt das bei "7" soviel weniger auf, bestimmt den Hörgenuss deutlich weniger? Auch im itzo siebenten Testdurchlauf noch keine Antwort. Äußerliche Anzeichen für die angesprochene Modernisierung sind z.B. das hier amtierende Produzententeam Jörg Umbreit und Vince Sorg und das neue Label-Banner Motor Music unter dem die Barden jetzt musizieren. Eine motorisierte Fassung des alten Eselskarrens also? Wenn ihr so mögt - doch trotz all des nach Oomph (und bisweilen gar nach den Labelmates Rammstein) klingenden Powerriffing bei etwa "Madre Deus" oder dem auf einem Gedicht von Francois Villon beruhenden "Erdbeermund" erkennt man auch 2003 In Extremo binnen längstens vier Takten mühelos u.a. an dem Frank Zander-Timbre des Sängers "Das Letze Einhorn" sowie an den immer wie zur Schlacht rufenden Dudelsäcken. Letztere machen das etwas andere Wiegenlied "Mein Kind" zu einer wirklich majestätischen Nachteinleitung. Die mit diesem Musikmix transportierten Geschichten sind teilweise noch historische Texte (das besonders starke "Ave Maria" etwa, oder der "Pferdesegen"), überwiegend aber eigene Schnurrpfeifereien der Extremos, bei denen auch schon mal ein Tantchen geschlachtet wird ("Albtraum"). Insgesamt hörenswert...