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Tonträger-Review
 
Michelle Branch - Hotel Paper

Michelle Branch - Hotel Paper
Maverick/WEA
Format: CD

Wahrscheinlich ist es so, dass Michelle Branch von lauter Leuten umgeben ist, die ihr ständig erzählen, wie großartig ihre selbstgeschrieben Stücke sind. Dabei erschiene es sehr viel fruchtbarer, ihr ein wenig unter die Arme zu greifen und zu zeigen, wie man mit kleinen Tricks das bestmögliche aus dem Material herausholt. Wie z.B. im Falle des grandiosen Openers "Are You Happy Now" - das ist ein prätentiöser Pop-Rock-Song, wie er perfekter nicht sein kann. Ein sicherer Hit und ein gutes Stück Musik obendrein. Nur: Den hat Michelle eben nicht alleine geschrieben. Es gibt auch anderes gutes Material auf der Scheibe. Z.B. scheint Michelle - wie im Falle des Titeltracks - ein Händchen für autobiographische Balladen zu haben. (In dem Stück geht es darum, dass sie ihre Songs meist auf Reisen und auf Hotel-Papier schreibt). Auch der auf einer fast bluesigen, akustischen Riffloop basierende Duett mit Sheryl Crow "Love Me Like That" ist nicht von schlechten Eltern. Eher verwegen hingegen scheint die Idee, Michelle die Band Santana im Autopilot-Modus zur Seite zu stellen. Immerhin zeigt dieses Namedropping, warum die Gute auf Madonnas Maverick Label zu Hause ist. Kommen wir nun zu den Songs: Es ehrt Michelle Branch natürlich, fast alles Material alleine zu schreiben. Ihre Tracks sind auch nicht wirklich schlecht - nur eben auch nicht besonders aufregend. Das liegt vor allem daran, dass den meisten Stücken jener gewisse X-Faktor, jener letzte Kick abgeht, der sie aus dem Wust von gleichförmigen Post-Teen-Angst Elaboraten heraushöbe, wie sie sich heutzutage in den Charts tummeln. Interessanterweise scheint gerade dies aber anzukommen: Die Fan-Reviews auf Amazon z.B. beklagen sich alle darüber, dass "Are You Happy Now" aus dem Rahmen fällt. Um es kurz zu machen: Gegenüber dem doch sehr cleanen Pop-Debüt "Spirit Room" ist diese CD ein Schritt nach vorne - wenngleich kein großer. Indes braucht sich Michelle Branch keineswegs vor den Avrils und Pinks dieser Welt zu verstecken. Und: Michelle ist noch jung - da kann noch was draus werden. Auch Sheryl Crow hat in ihrer Karriere gewiss so manchen wenig aufregenden, generischen Popsong hervorgebracht (und obendrein eine unverzeihliche Coverversion von Eric Carmens "All By Myself").


-Ullrich Maurer-




Hinweis:
Tonträger mit Kopierschutz, läuft evtl. nicht bzw. nur eingeschränkt in CD-ROM/DVD-Laufwerken.


 
 
 

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