Dass elektronische Musik Wohnzimmeratmosphäre schafft, ist gänzlich bekannt. Und wenn noch eine Prise Jazz dazukommt, kann man die Beine hochlegen, sich ein Glas Wein einschenken und so richtig abtauchen. Mit "Observing Systems" bringt nun das Tied & Tickled Trio ihr bereits drittes (reguläres) Album heraus, das randvoll mit gut arrangierten und vielseitigen Songs ist. Die Bande um die Brüder Markus und Michael Acher (The Notwist), Johannes Enders und Andreas Gerth verdeutlichen auf insgesamt 15 Songs wie unkompliziert die Symbiose aus Jazz und Elektronik klingen kann und ineinander verschmelzen. Songs wie "The Long Tomorrow" oder auch "Freakmachine" zaubern das Gefühl, sich eine echte Liveband ins Wohnzimmer zu holen und zu genießen. Kein Wunder, dass für den Jazzliebhaber bei "Observing Systems" eine kraftvolle Stimmung erschaffen wird, die so wunderbar nach Improvisation klingt, für die die Musik im eigentlichen steht. Auch wenn die Platte für den Durchschnittskonsumenten eher gewöhnungsbedürftig erscheint, hat das Tied & Tickled Trio eine schöne Ausdrucksform gefunden, sich für diese Musik zu begeistern.