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Tonträger-Review
 
Warren Zevon - Life'll Kill Ya / My Ride's Here

Warren Zevon - Life'll Kill Ya / My Ride's Here
Artemis/Rykodisc/Zomba
Format: CD

Warren Zevons 2000er Album "Life'll Kill Ya" als zerrissenes Werk zu präsentieren, funktioniert natürlich nur im Nachhinein. Dieses Album war so eine Art Comeback für den Meister, der vorher nach "The Mutineer" eine 5-jährige Auszeit nahm. Es unterschied sich dabei eher nur graduell vom sonstigen Oeuvre des grummeligen Songwriters, gefiel aber durch einen runden, schlüssigen und knackigen Sound und einige Anleihen in Richtung Pop und Folk. Dass das Album "Life'll Kill Ya" hieß und andererseits eine (ziemlich gelungene, akustische) Coverversion von Steve Winwoods "Back In The High Life" enthielt (und was man ja als zerrissen interpretieren könnte), konnte damals noch keine Vorahnung auf den nahenden Tod sein, da Zevon ja erst 2002 von seiner fatalen Krankheit erfuhr. Und ein Zyniker war Zevon ja auch zu seinen besten Zeiten. "Life" ist eines seiner soliden und starken Alben mit vielen guten Songs und einigen schönen Beispielen von Zevons speziellen, sehr dunklem Humor.

"My Ride's Here", das vorletzte Album von Warren Zevon, hatte einen im Rückblick prophetischen Titel. Obwohl es auf dieser Scheibe auch nicht um Zevons Beschäftigung mit dem nahen Ende ging. (Das erledigte er dann ziemlich aufrichtig auf "The Wind"). "Ride" ist vielmehr ein Experiment, bei dem sich Zevon mit vier Schriftstellern zusammentat (z.B. Hunter S. Thompson), und die so entstandenen Songs dann auf bewährte Manier in Musik packte. Zevon spielte auf dieser Scheibe einen Großteil der Instrumente - besonders alle Gitarren - ein und schon alleine deswegen ist die Scheibe persönlicher geraten, als man vielleicht annehmen sollte. Auf jeden Fall ist es aber Zevons anwechslungsreichster Tonträger, denn außer dem üblichen Griff in die Folk-Kiste, versuchte er sich hier in französisch und mit einem kammermusikalischen Streichquartett. Letztlich zeigte sich Zevon mit "Ride" auf dem richtigen Weg: So klang der Zevon, den sich die Fans und die Kritiker wünschten. Dass es dann so tragisch enden sollte, ist doppelt schade, denn musikalisch ist somit "Ride" zum eigentlichen Vermächtnis des Mannes geworden.



-Ullrich Maurer-



 
 
 

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