Es ist schon lustig, womit man Dinge assoziiert, wenn man alleine vom Cover einer Band ausgeht, von der man bisher noch nichts gehört hat. Die Eigeninterpretationen führen dann soweit, dass man am Ende eh so weit weg von der Realität liegt wie Buxtehude von München. Im Falle von Lone Pigeons neuem Album "Schoozzzmmii" würde man eher, durch die akkurat positionierten Räuchermännchen, an eine aus dem Erzgebirge stammenden volkstümlichen musikalischen Verschwörung denken, als an eine Retro 60s Scheibe. Schon der Opener des Albums wird zum Aha- Effekt, denn Gordon Anderson zieht den Zuhörer mit einem schön arrangierten, süß-klebrigen Gitarrenstück in seine Welt und verdeutlicht, dass auch eine Scheibe, die sich unverblümt home recorded anhört, funktionieren kann. Zwar klingt das ein oder andere Stück Marke Eigenbau doch etwas schwerfällig und irgendwie fehlt der rote Faden, aber trotzdem ist das Album eine schöne einfache Entdeckung, in die man sich reinfühlen muss. Wer es also leid ist, immer wieder die alten Platten von den Beach Boys und Konsorten rauszuholen, sollte sich einfach mal "Schoozzzmmii" zulegen. Auch wenn es nur aus Interesse ist.