Diese Scheibe hat ja - bereits im Vorfeld der Veröffentlichung - die Lager gespalten. Die Freunde des ewig gestrigen bezeichneten dieses Werk ja bereits als "Verrat" oder "Ausverkauf". Das ist in keinster Weise nachzuvollziehen. Denn die Damen, die erstmals auch unter ihren richtigen Namen formieren, haben hier ihren Anspruch, zu den besten der besten gehören zu wollen, lediglich mit mehr Facetten unterlegt, als der üblichen Variation ihrer "Ready Steady Go"-Attitüde (die ja für die kurz-knappen Konzerte genau richtig ist, sich aber auf Konserve doch eher tot läuft). Das soll nicht heißen, dass die Mädels hier auf einmal Formatradio-taugliche Balladen abliefern, aber ein wenig mehr als bloße Kiss- und Ramones- Riffs gibt's schon. Was sich auf "Spend The Night" bereits ankündigte, wird hier eigentlich nur ausformuliert. Warum dürfen denn nicht einmal Melodien, Arrangements oder gar akustische Gitarren wichtiger sein als der 345. Beweis, dass die Donnas auch rocken können? Ganz nebenbei gibt's auch in geballter Form die bislang besten Donnas-Tracks überhaupt. Und irgendwie schleicht sich auch das Gefühl ein, dass dieses Mal bewusst weniger mit Rock'n'Roll Klischees gearbeitet wurde und dass diese Scheibe deswegen auch "ehrlicher" ist, als die bisherigen Donnas Werke - und das ohne die bisherigen Tugenden zu vernachlässigen. Fazit: Das ist schlicht die beste Rock-Scheibe des Jahres. Basta.