Manchmal kann ein schlichter Labelwechsel ja regelrechte Wunder bewirken! So auch in diesem Fall. Nachdem Cindy Bullens - nach langem Herumdümpeln in unglücklichen Pop-Gefilden - mit ihrer letzten Scheibe "Neverland" auf dem bewährten Roots-Rock-Label Blue Rose unterschrieb, da entdeckte sie ihr Herz für den Rock wieder, mit dem sie letztlich ihre Karriere auch irgendwann begonnen hatte. Zwar ist das neue Werk nicht ganz so knackig ausgefallen wie "Neverland" (obwohl sich schon das eine oder andere Stones-Riff eingeschlichen hat), dafür schafft Cindy aber anderweitig Ersatz. Zum einen sind da die Stücke mit einem locker hingerotzten Blues-Drive - so was hat sie bislang nämlich noch nicht drauf gehabt -, vor allen Dingen ist es aber eine hübsche Sammlung melancholischer Balladen mit einer düsteren Seele, die dieses Album auszeichnen. Zwar hat Cindy auch schon früher Balladen gesungen, jedoch waren diese niemals stilistisch so perfekt der Grundstimmung des ganzen restlichen Albums angepasst: "Dream #29" ist somit Cindys bislang rundestes Album geworden. Das mag sicherlich auch an der ausgezeichneten Backingband liegen (u.a. mit E-Street-Bassist Garry Tallent), aber hauptsächlich läuft hier die Songwriterin Cindy Bullens zur Höchstleistung auf. Da sind wir ja gleich schon gespannt auf den Dream #30.