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Helloween - Keeper Of The Seven Keys - The Legacy

Helloween - Keeper Of The Seven Keys - The Legacy
Steamhammer/SPV
Format: 2CD

Die (Ring-)Geister die ich rief, die werd' ich nicht mehr los: Nach ungewöhnlich einhelliger Meinung gehören die beiden "Keeper Of The Seven Keys"-Alben ('87 und '88, noch mit Michael Kiske und Kai Hansen) zu den besten und stilbildenden Alben des gesamten Power Metal-Genres - und mal ganz sicher zu den stärksten Veröffentlichungen dieser Band. Hansen strahlt schon lange und mit großem Erfolg mit Gamma Ray ein Gegenprogramm aus. Dem wirklich einzigartigen Sänger Kiske nachzutrauern, macht eigentlich auch keinen rechten Sinn mehr, denn der lebt inzwischen gut hörbar in einem völlig anderen Klanguniversum (vgl. z.B. das aktuelle Place Vendome-Projekt). Das von Uli Kusch und Roland Grapow zwar zunächst unfreiwillig ausgegründete Unternehmen Masterplan lief Helloween zumindest bis heute eindeutig den Rang ab und zog weitere erfahrene Musiker ab. Von den alten Kürbisköpfen wackeln aktuell nur noch Michael Weikath (guit), Markus Großkopf (bss) bei der schon länger durch Andi Deris (voc), ein Weilchen durch Sascha Gerstner (guit) und ganz aktuell Dani Löble (drms, ex- Rawhead Rexx) verstärkten Gemüsetruppe.

Immer wieder sahen sich Helloween-Alben einem (besonders seit '93) häufig recht unbarmherzig ausfallenden Vergleich mit den "Keeper"-Großtaten ausgesetzt. Nun fordert die Band dies selbst heraus, in dem sie das aktuelle Doppelalbum entsprechend benannte und in das Intro zum starken Longtrack "Occasion Avenue" sogar rückverweisende Zitate einbaute. Weikath überrascht überdies mit seiner Selbst-Einschätzung: "Auf Keeper I und II gab es auch das eine oder andere Stück, das bei den Fans nicht so gut ankam. Auf Keeper...The Legacy findet man meiner Meinung nach keinen einzigen schwachen Track."

Das sollen und müssen die Fans entscheiden, die "Keeper I" immerhin zu einer der meistverkauften Metal-Scheiben in Deutschland gemacht haben. Spontane Kritikerreaktion: 1. Es machte immer schon wenig Sinn, die Alben der Prä- und Post-Kiske-Ära gegeneinander auszuspielen, u.a. weil die Qualitäten der jeweiligen Sänger so grundverschieden sind. Und natürlich, weil der Grundansatz der frühen Alben so erfrischend witzig bis selbstironisch war, ganz im Gegensatz zum teils düsteren, teils stark auf zuckrige Balladen setzenden späteren Material. Und weil das immer noch so ist, bekommt es der aktuellen Doppel-CD nicht gut, sich auf Kürbismonster komm' raus in den Schatten der beiden großen Vorgänger drängeln zu wollen. Denn der so aufgezwungene Vergleich fällt unvorteilhaft aus.

Das ändert aber 2. nichts daran, dass "... The Legacy" dennoch unter einen der melodisch weitaus stärksten Helloween-Outputs mit Deris abgibt, das auch spiel- und vor allem produktionstechnisch (Charlie Bauerfeind!) besticht. An untereinander und in sich besonders abwechslungsreichen Kompositionen wie den epischen, tatsächlich an die 80er-Vorlage erinnernden "The King For A 1000 Years" und "Occasion Avenue", ist jedenfalls einfach nichts auszusetzen. Sogar die vorab veröffentlichte Single "Mrs. God" macht in diesem Kontext Sinn und Spaß. Noch am ehesten für die Tränentüchlein-Fraktion geeignet ist "Light The Universe", das als Duett mit (ausgerechnet) Candice Night bestritten wird.



-Klaus Reckert-



 
 
 

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