Noch in der Winterpause aufgeschlagen aber trotzdem aktuell empfehlenswert ist das neue Werk der Chicagoer Pinetop Seven. Kurzum: Es ist der bislang brillanteste Tonträger der Folk-Melancholiker um Songwriter Darren Richard geworden. Ohne Ausfälle und mit großem Einfühlungsvermögen spinnen Richards und seine Musikanten exzellente Songs mit dem typisch romantisch-melancholischen Touch, der nicht zuletzt durch Richards angenehme Gesangsstimme geleitet wird. Dass die Stücke wie stets subtil, aber einfallsreich mit allerlei organischen Zutaten arrangiert und verziert werden, ist dabei schon Ehrensache. Die schräge Note früher Tage ist hierbei einer stilsicheren Eleganz gewichen. Besonders die ungewöhnliche Art mit Melodien und Harmonien zu hantieren heben die Seven dabei aus dem Gros der Amerikana-Veröffentlichungen hervor. Calexico zum Beispiel könnten neidisch sein auf eine dermaßen durchgängige Qualität das Songmaterial betreffend. Warum letztere vor Tausenden von zahlenden Gästen spielen, während die immerhin seit acht Jahren tätigen Pinetops nach wie vor durch Jugendherbergen tingeln müssen, bleibt also rätselhaft.