Dieses Album ist eine Katastrophe. Im positiven Sinne natürlich. Selten wurde so vielen Leuten mittels Popsongs derart schlimme Dinge gewünscht. Man muss wohl annehmen, dass dieser Lawrence David Beghtol entweder ernsthafte Probleme im Umgang mit Menschen hat - gut, er kommt auch aus New York - oder einfach nur einen unkonventionellen Sinn für Humor. Letzteres ist wahrscheinlicher.

"Tragic Realism" von LD & The New Criticism - Titel und Bandname legen den akademischen Hintergrund von Herrn Beghtol bereits nahe - ist eine experimentelle "countrypolitan death-pop"-Platte. So heißt es jedenfalls im Presse-Info, und das trifft die Sache ziemlich gut. Mit herzallerliebster country- und folklastiger Instrumentierung (inkl. Fiddle) werden hier Fremdgehen, Lügen, Sex, Rattengift und Selbstmord be-croont, dass einem Adam Green wie ein blasser Chorknabe vorkommt. Kostprobe aus "Burn, Burn, Burn In Hell", einer schwungvollen Schunkelnummer in D-Dur: "You said Jesus was your Lord and Savior / On that fateful day you gave your / Mama that special cup of tea / You didn’t mean to do her in / Just meant to ease her suffering / But you didn’t count on little ol' me".

Wer derart schamlos mit religiösen Gefühlen spielt, sollte für den Pulitzer Preis vorgeschlagen werden. Und wenn Sie diese Platte nicht kaufen, haben die Terroristen gewonnen.