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Johnny Cash - American V: A Hundred Highways

Johnny Cash - American V: A Hundred Highways
Mercury/Universal
Format: CD

Lange mussten die Fans sich gedulden - doch das Warten hat sich gelohnt: Dieses letzte offizielle Werk des Man in Black ist nämlich anders als die vorangegangenen American-Recordings geworden. Nicht nur, aber auch weil Johnny das Ende der Arbeiten nicht mehr miterlebte und die fertigen Songs nie zu hören bekam - obwohl er praktisch bis zum letzten Tag an den Aufnahmen arbeitete. Bis auf Gordon Lightfoots "If You Could Read My Mind" (dem Cash aber durch seine herzenswarme Interpretation ganz neue Dimensionen hinzufügt) gibt es z.B. keine gecoverten Pop-Songs. Stattdessen überwiegen Gospels according to Johnny Cash - Tracks, die in ihren spirituellen Andeutungen dem "Mother's Hymn Book" näher sind als etwa American I-IV. Die greifbare Todesahnung liegt dennoch irgendwie versöhnlich über dem Album. Johnny war sich des nahenden Endes bewusst und lässt dies in seinen Vortrag einfließen - unter anderem, indem er seine stimmlichen Probleme thematisiert. Er schrieb sich sogar mit "Like The 309" - einem klassischen Johnny Cash Zug-Titel und der letzte Song, den er komponierte - den schönsten eigenen Nachruf seit Warren Zevons "Keep Me In Your Heart". Johnny Cash, das ist deutlich zu spüren, war mit sich wahrlich im Reinen. Ein weiterer Punkt, der die Scheibe außerordentlich macht, sind die zwar nach wie vor subtilen und stilvollen Arrangements, die sich rein stilistisch aber deutlicher von dem absetzen, was man von Cash normalerweise erwartet hätte. Nicht nur, dass viel mit geschmacklich hervorragen und z.T. recht ungewöhnlichen Keyboards agiert wird und das Thema Rhythmus äußerst kreativ und unaufdringlich abgehandelt wird: "Like The 309" ist sogar ein Blues-Stück geworden. Mit "American V" leistet Rick Rubin noch einmal ganze Arbeit und schaffte es, diesen musikalischen Epitaph ganz ohne Pathos oder gar Sentimentalität auszuformulieren.


-Ullrich Maurer-



 
 
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