Es gibt in der tiefdunklen Blackmetal-Szene wohl keine weniger ernst genommene, als Poser geltende und schlicht belächelte Band als Cradle Of Filth. Der schwarze Mainstream aber hat die Band um Dani Filth zu ihren Superstars erkoren, pilgert in Massen zu den Shows und kauft die Band sogar in die oberen Ränge der Album-Charts. Das werden sie auch mit "Thornography" machen, denn auch neueste Werk der Engländer bietet genau das, was Fan hören will.

Reinen Blackmetal machen die Jungs schon lange nicht mehr, auch auf ihrem siebten Werk gibt es neben massig Death- und Thrashmetal-Einflüssen auch den großen Pop, den Pathos und die Inzenierung. Mit "Tempation" von - genau! - Heaven 17 sogar eine (leider recht misslungene) Cover-Version und mit HIMs Ville Valo einen angesagten Gast aus der poppigen Gothrock-Szene. Und somit ist klar, dass Cradle Of Filth keinen Wert auf Credibilität in der Szene, sondern auf die Massen setzen. Macht aber nichts, denn das machen sie gut. Das Album ist auch für Hobby-Satanisten und Manchmal-Metaller äußerst hörenswert. Da gibt es die epischen Chöre, die Songs kommen natürlich perfekt arrangiert und ausgearbeitet und weil das alles ein spannendes und abwechslungsreiches Album ergibt, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis COF mal wieder in den deutschen Charts auftauchen.

Sehen "Temptation"

Hören "The Foetus Of A New Day Kicking"