Joey Burns kann sich gar nicht mehr so richtig daran erinnern, wie die Calexico / Frankreich-Connection zustande gekommen ist. Nur, dass Marianne Dissard dazu gehört ist unabdingbar. Sie gastierte auf Calexico-Scheiben und schrieb französische Texte für Burns & Co. Nur logisch also, dass der Meister die Gelegenheit nutzte, sich als Produzent außerhalb der eigenen Band zu üben, als es darum ging, das hier vorliegende Debüt-Album einzuspielen. Das Ergebnis ist dabei allerdings weniger eine Calexico-Scheibe mit französischsprachiger Sängerin (was für Burns' Umsicht spricht), sondern hat ein durchaus eigenes Gesicht. Marianne Dissard fühlt sich dabei durchaus ihrer Herkunft verpflichtet und verzichtet nicht auf typisch frankophiles. Allerdings sind diese Chanson-Strukturen dann eingebettet in ein vergleichsweise lockeres musikalisches Gerüst, in dem sich durchaus auch Indie- und Alt-Country-Momente wiederfinden - und eine Prise unterschwelliger Jazz (eine Passion sowohl von Burns wie auch Kollege Convertino). Das interessante dabei ist, dass diese Scheibe musikalisch wesentlich wagemutiger und weniger offensichtlich geriet, als das neue Calexico-Werk - nicht zuletzt wohl deswegen, weil hier zwei recht unterschiedliche Welten zugleich bedient und in Einklang gebracht werden.