Nach sechs Jahren der musikhistorischen Aufbereitung Brownes (z.B. durch die Solo-Acoustics-Serie) gibt es nun ein echtes neues Studiowerk des Altmeisters des ambitionierten romantischen Songwriting. Und es ist ein sehr typisches Browne-Werk geworden - musikalisch näher dran an seinen Klassikern aus den 70ern als etwa an den halbgaren 80er-Elaboraten, denen das neue Werk dann aber klanglich nahe kommt. Es gibt einige Instant-Browne-Hits, die typische, cleane Leadgitarre, die klagend vorgetragenen Lyrics und dazu einige Melodien, die Browne früher nicht so straight durchgezogen hätte - was der Sache aber durchaus gut bekommt. Inhaltlich bewegt sich das Ganze auch auf gewohntem Terrain: Persönlich gefärbte Liebeslieder wechseln sich ab mit ein wenig blauäugigen "War Is Bad"-Protestsongs und musikalischen Reiseberichten (hier Cuba). Da Brownes Stimme (die er heutzutage gerne mit weiblichen Harmonie-Vocals abrunden lässt) immer noch so klingt, als sei er eben erst volljährig geworden, hat diese Scheibe darüber hinaus alle Qualitäten eines zeitlosen Klassikers. "Time The Conqueror" ist schlicht Browne at his best.