Gomez kehren mit ihrem mittlerweile sechsten Album zurück in die Gedächtnisse der Musikhörer. Die Bandmitglieder, die verstreut in New York und Brighton beheimatet sind, haben sich nach ihrer letzten Veröffentlichung ein paar Jahre zurückgezogen, um mit "A New Tide" erneut auf sich aufmerksam zu machen. Dabei entstanden frühe Versionen der Songs sowohl in Amerika als auch in England.

Neues Label, neue Songs, neuer Anfang? Der Albumtitel deutet zwar eine Art Neubeginn an, aber dieser verläuft, wenn überhaupt, in nur sehr dezenten Bahnen. Viele Stellen der neuen Platte knüpfen an die musikalischen Konzepte vorangegangener Alben an und man wird kaum überrascht aufspringen, wenn man sich "A New Tide" zu Gemüte führt. Vielleicht kommen die Songs darauf ein wenig reifer herüber und sind vereinzelt vielschichtiger als auf früheren Werken, aber man kommt nicht um die Gewissheit herum, dass viele Lieder eher relativ unbemerkt an einem vorübergehen. Dennoch bemerkenswert sind die mitunter großartigen Orchester-Arrangements wie zum Beispiel auf "Lost Track". Der wohl herausstechenste Song "Airstream Driver" ist ohne Zweifel der Gewinner des Albums, der mitreißend poppig und mit einprägsamer Melodie hängen bleibt. Zwar finden sich unter den mitwirkenden Gastmusikern einige hochkarätige und talentierte Namen wie Amy Millan (Stars, Broken Social Scene) oder der Cellist Oliver Krauss, aber selbst sie können das Album nicht über sein Mittelmaß hinaus befördern.