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Apostle Of Hustle - Eats Darkness

Apostle Of Hustle - Eats Darkness
Arts & Crafts/Alive
Format: CD

Apostle Of Hustle sind bekannt für ihre unkonventionelle Musik. Wer beim ersten Hören etwas anderes erwartet, als etwas vollkommen Unerwartetes, wird enttäuscht. Für ihr drittes Album "Eats Darkness" haben sie sich wieder etwas Neues ausgedacht und überzeugen mit einem konzeptionellem roten Faden und spannenden Songs.

Andrew Whiteman, der Kopf von Apostle Of Hustle, spielt normalerweise bei Broken Social Scene Gitarre. Natürlich nicht irgendwie, sondern außergewöhnlich. Doch wie das bei solch einem kreativen Menschen so ist, sprudelt es nur so vor Ideen und nicht alle lassen sich mit Broken Social Scene verwirklichen. Nach einem Kuba-Urlaub im Jahre 2001 gründet er gemeinsam mit Bassist Julian Brown (Feist) und Drummer Dean (Sarah Harmer, Amy Millan) Stone) Apostle Of Hustle, um anfangs kubanische und brasilianische Folksongs zu spielen. Seitdem hat sich eine Menge in ihrem Musikstil gedreht und gewandelt und "Eats Darkness" ist zwar wie schon von den letzten beiden Platten gewohnt sehr abwechslungsreich, aber auch durchdachter und konzipierter.

Auffällig sind die Intros, die aus Geräuschkulissen und Sprachfetzen bestehen und düster wirken. So steht vor Beginn des eigentliches Opener "Snakes" nach einem Monolog über den Hermaphroditismus bei Schlangen die Frage im Raum: "Who could trust a bitch that could literally go fuck herself?" Damit wird gleich zu Beginn des erstaunlich kurz wirkenden, aber doch 45 minütigem Albums klar: Der Titel "Eats Darkness" ist Programm.

Diese Einleitungen über Schlangen, Revolutionen, Molotow Cocktails und Sound und Sprachsequenzen, die teilweise nach alten Western- oder Cartoonfetzen über einen alten, im Nebenzimmer laufenden Fernseher klingen und als wiederkehrendes Motiv Schüsse benutzen, schaden dem Zusammenhalt des Albums überhaupt nicht. Im Gegenteil: Sie passen unglaublich gut ins Konzept und leiten wunderbar in Songs über und erhalten die Aufmerksamkeit. Diese dreizehn Songs in Worte zu fassen wäre unmöglich. Sie sind sehr abwechslungsreich, vielschichtig und es gibt keinen einzigen Durchhänger auf diesem Album. Alles andere wäre den drei Herren wahrscheinlich zu gewöhnlich, zu langweilig.

Insgesamt ist "Eats Darkness" ein Album, das man richtig gern haben kann. Es ist abwechslungsreich, spannend, schlau und musikalisch leicht wahnsinnig. Beim mehrmaligen Hören entpuppen sich immer wieder neue Facetten, die die Lieder wie Pop-Up-Bücher aufklappen lässt, deren vielschichtigen Nuancen man auf einmal kaum alle bemerken kann. Mit "Eats Darkness" bewegen sich Apostle Of Hustle mal wieder jenseits jeder vorgegebenen Wege. Mit einem Fuß in Kuba, dem anderen bei Broken Social Scene, den Händen in psychedelisch / experimentellen Gewässern und gedanklich auf geistigen Höhenflügen, fabrizieren sie ein Album, das überrascht und überwältigt. "Eats Darkness" ist laut Whiteman ein Mittel gegen die Dunkelheit, das zu purem Licht führen kann, indem man all das Dunkle das einen bedroht auffrisst und daraus etwas Schönes transformiert. Ob das bei der Allgemeinbevölkerung klappen mag, ist fraglich, aber Apostle Of Hustle haben das definitiv geschafft. Dieses Album ist mehr als Beweis genug.



-Andrea Berger-



 
 
 

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