Killingsworth ist ein Bezirk in Portland, Oregon, wohin es Scott McCaughey dieses Mal zog, um seine neuesten Songs mit ein paar Kumpels einzuspielen. Dass diese Kumpels von Bands wie R.E.M., The Decemberists, den Posies oder Richmond Fontaine stammen, hat dabei nichts weiter zu bedeuten, denn Scott macht gewiss keine Musik des Namedroppings wegen. Es ist nur so, dass die besagten Kumpels zur Creme des Business zählen und sich unter Scotts Regie zusammen finden, um gemeinsam Spaß zu haben. Und so kommt es denn, dass auch das neue Material - gleichwohl es Scotts bislang bestes geworden ist - auch wieder betont Low-Profile-mäßig und locker angegangen wurde. Es gibt entspannten, humorvollen Country-Pop, der nicht zuletzt von der ungezwungenen Atmosphäre und der unernsten Note lebt, die dem Ganzen anhaftet. Das, was das neue Material auszeichnet, sind einige melodisch und strukturell herausragende Songs und der geschickte Einsatz diverser Gastsängerinnen (The She Bee Gees), die zudem für eine unterschwellige Gospel-Note sorgen. Das Schöne an dieser Sache ist, dass dieses Side-Project des R.E.M.-Sidekicks einfach nicht totzubekommen ist und ein scheinbar endloses Potential besitzt. Im Herbst will Scott - zusammen mit Steve Wynn - auf US-Tour gehen. Schade, dass es diese Kombination wohl nicht bis hierher schaffen wird.