Das mittlerweile sechste Album entfährt mit "Homerun" dem Gotthard-Tunnel. Immer noch wird geboten, was man Autofahrmusik nennen könnte: Vergleichbar der Spätphase von Lenny Wolf's Kingdom Come kommt dieser gut gemachte AOR-Kram nämlich vermutlich am allerbesten beim Cruisen auf einem amerikanischen Highway, wenn der Tempomat dafür sorgt, dass trotz krachiger Lautstärke das Speed Limit gewahrt bleibt. Und immer noch dreht sich hier alles um die angenehme Stimme von Sänger Steve Lee (vgl. Lenny Wolf oder Thunder).

Seit 92 sind die Eidgenossen nun in Sachen unaufgeregter Rockmusik unterwegs, haben Tourneen mit Victory, Magnum, Bryan Adams und Deep Purple (!) absolviert, in der Schweiz regelmässig Platinalben abgegriffen und es doch international nie so richtig geschafft. Die neuen Aufnahmen - am Start auch ex-Krokus-Zwiebel Chris von Rohr am Viersaiter - könnten dies ändern, obwohl ich's bezweifele.
Zu konturenlos und wenig trendy ist dieses Dutzend Songs, aus denen vielleicht gerade mal die "Reggae"-Nummer "Eagle" sowie das mit (etwas) keltischem Traurigwohlklang aufgepeppte "Everything Can Change" herausstechen.

Aber alle, die, wenn sie ehrlich sind, immer schon die "Kuschelrock"-Kompilationen gemocht haben, können hier wirklich unbesorgt zugreifen.