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Tonträger-Review
 
Anajo - Anajo und das Poporchester

Anajo - Anajo und das Poporchester
Tapete Records/Indigo
Format: CD

Ganz ehrlich, ein bisschen verwundert hat uns die Ankündigung dieses etwas anderen "Best Of"-Albums schon: Schließlich haben Anajo erst zwei reguläre Alben auf der Habenseite, von denen das erste, "Nah bei mir", in gewisser Weise auch schon eine Zusammenstellung der vorangegangenen, in Eigenregie veröffentlichten Demos gewesen war. Wie dem auch sei, zum zehnten Bandgeburtstag spielte das Augsburger Trio elf alte Lieder mit dem Poporchester - Studierende des Leopold-Mozart-Zentrums der Universität Augsburg, wie uns das Cover wissen lässt - neu ein und spendiert uns als Bonus noch die eingedeutschte Fassung von "Boys Don't Cry", die schon seit einigen Jahren zu den Highlights des Anajo-Liveprogramms gehört, endlich auch in einer Studioversion.

Leider setzen die Bajuwaren den Albumtitel etwas zu wörtlich in die Tat um. Anstatt die Arrangements richtig umzukrempeln - wie das, um bei einem seelenverwandten Beispiel zu bleiben, Sportfreunde Stiller mit "ihrem" Orchester auf "MTV Unplugged In New York" getan haben - und wirklich mit den zusätzlichen Musikern zu spielen, beschränken sich Anajo zu oft darauf, den bekannten Fassungen das Poporchester einfach noch hinzuzufügen. So folgt das am Anfang stehende "Jungs weinen nicht" eigentlich dem perfekten The Cure-Original, doch dann tauchen Keyboards, Streicher und Bläser auf, wo keine hingehören, und berauben den Song so fast völlig seines Charmes. Bei vielen anderen Songs übernimmt das Orchester Parts, die zuvor von Gitarre oder Keyboard gespielt worden waren. Damit ändert sich zwar die Klangfarbe der Stücke ein wenig, grundlegend anders klingen sie aber deshalb nicht. Überhaupt gilt zu häufig: Viele Bläser, wenig Soul. Bisweilen klingt es mehr nach Blaskapelle denn nach Horn Section (Gruß an Nick Hornby!) - und das ist schade.

Nur ganz selten blitzt auf, was man aus diesem Projekt mit mehr Mut hätte machen können: So ist die abschließende Instrumentalversion von "Honigmelone" spannender als alles, was zuvor kam. Zumindest das Bemühen, sich selbst und den Fans zum Zehnjährigen etwas Besonderes zu schenken, ist damit erkennbar, aber wie das mit Geschenken manchmal so ist, man kann nicht immer etwas damit anfangen.



-Simon Mahler-



 
 
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