Auch wenn dieses das Debüt des Projektes Musée Mécanique ist: Die beiden Protagonisten, Sean Ogilvie und Micah Rabwin, sind keineswegs Unbekannte. Schon seit Jahren geistern sie durch die Szene von Portland, Oregon, und zuletzt machten sie als Band von Laura Gibson von sich reden. Der Begriff "Band" ist dabei schon passend, denn beides sind Multiinstrumentalisten und begnadete Harmoniesänger - beides Fähigkeiten, die auch diesem Projekt zuträglich sind. Zusammen mit drei Musikerkollegen operiert Musée Mécanique als modernes, atmosphärisches Kleinorchester, bei dem Melodie, Harmonie, Stimmung und Atmosphäre ungefähr gleichgewichtet sind. Das namensgebende Musée Mécanique gibt es auch. Es steht in San Francisco und beinhaltet alte, organische Musikinstrumente. Dort sind Ogilvie und Rabwin offensichtlich eingebrochen und haben sich schadlos gehalten. Denn das Prinzip der Musik der beiden besteht darin, (organische) Sounds aller Art aufeinanderzuschichten, um so zu einer ganz eigenen Gemengelage zu kommen. Das ist ihnen zweifelsohne auch gelungen, gleichwohl die Sache zuweilen ins Esoterische abzudriften droht. Dann aber kommen wieder Songs wie der großartige Titeltrack und alles wird gut. Wer Ogilvie und Rabwin von Laura Gibson her kennt, der wird auch vieles auf dieser Scheibe wieder entdecken. Erstaunlich, was man mit ein wenig Hirnschmalz und Vision als Klangerzeuger auch heutzutage noch leisten kann!