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Television Personalities - A Memory Is Better Than Nothing

Television Personalities - A Memory Is Better Than Nothing
Rocket Girl/Rough Trade
Format: CD

Mehr als ein Jahrzehnt war Dan Treacy im Sumpf von Drogensucht, Obdachlosigkeit und Kriminalität verloren gegangen, bevor er 2006 mit dem Album "My Dark Places" wieder auftauchte. An die früheren Großtaten der wohl erfolglosesten, aber dabei einflussreichsten britischen Mod-Pop-Band aller Zeiten, die aus Treacy schon in den späten 70ern eine Ikone machten, erinnerte darauf allerdings nur wenig. Zwar kursieren immer noch besorgniserregende Gerüchte über Treacy, aber immerhin ist es ihm gelungen, mit "A Memory Is Better Than Nothing" eine LP aufzunehmen, die in Form und Inhalt zumindest versucht, an die alten Zeiten anzuknüpfen - und so ihrem womöglich nur bedingt ironisch gemeinten Titel gerecht zu werden.

Nachdem Treacy früher "Arthur The Gardner" besang oder behauptete "I Know Where Syd Barrett Lives", heißt es auf der Vorabsingle des Albums "She's My Yoko", mehr noch, der Song ist eingängiger als alle 16 Songs auf "My Dark Places" zusammen. Auch das schwungvolle Titelstück überzeugt durch Einprägsamkeit und hätte der Band in den 80er Jahren womöglich sogar zu Hit-Ehren gereicht, und "My New Tattoo" beginnt als eine von Treacys besten Power-Pop-Nummern, bevor sie nach hervorragenden 1:30 leider ins Solo-Gedudel abdriftet und noch unnötige sechs Minuten (!) weitergeht.

Die Balladen haben ebenfalls nichts von der verstörenden Trashigkeit, die sich über "My Dark Places" ausgebreitet hatte, "The Girl In The Hand Me Down Clothes" zeigt Treacy von seiner wehmütigsten Seite, während das Duett "The Good Anarchist" Schwermut mit einem Augenzwinkern offeriert und "All The Things You Are" ein simpel-effektvoller Lovesong ist, der beweist, dass für Treacy bei aller Melancholie, die auch auf diesem Album durchscheint, das Licht am Ende des Tunnels nicht der entgegenkommende Zug ist.

Eine geradezu überraschend gute Platte, die man zwar nicht mit dem ersten halben Dutzend TVPs-Alben messen sollte, die aber Treacys Ruf als Lichtgestalt eher gerecht wird als alles, was er seit "Closer To God" vor inzwischen fast 20 Jahren aufgenommen hat.



-Simon Mahler-



 
 
 

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