Cory Chisel ist der Sohn eines Pfarrers. Das ist in Musikerkreisen ja weder ungewöhnlich noch schädlich (wir erinnern uns an die Kings Of Leon). Die Initialzündung zur musikalischen Karriere kam in dem Fall aber nicht aus dem Elternhaus - das eher konservativ ausgerichtet war -, sondern von einem musizierenden Onkel, der den jungen Cory mit den alten Bluesern bekannt machte. Und dann war da noch eine Clash-Scheibe. Und so beschloss der dermaßen geläuterte, sich selbst auch als Songwriter zu versuchen - und das Ergebnis ist dieses Debüt. Die Kombination aus durchaus traditionellen Vorbildern und künstlerischer Unbefangenheit zahlte sich aus. Cory Chisel trägt seine sentimentalen Liebeslieder mit einer solchen Inbrunst vor, als habe er das Genre soeben selbst erfunden. Da macht es dann auch gar nichts, dass die Sache zuweilen wie Springsteen- oder Petty-Light klingt. Denn obwohl Chisel nichts revolutionär Neues erfindet, agiert er auf dem gewohnten Terrain als Songwriter durchaus souverän und geschickt - etwa indem er Melodien ausführt, die andere nur angedeutet hätten. Und das liegt nicht nur daran, dass Brendan Benson den Song "Born Again" als Co-Autor unterstützte und auch gelegentlich bei Corys Live-Konzerten mitspielt.