Ehrliche elektronische Musik wollen sie machen, sagt dieses süddeutsche Musikerkollektiv. Eine Aussage, über die sich trefflich und abendfüllend diskutieren ließe. Tüftler sind sie allesamt, arbeiten an mehreren Projekten gleichzeitig und, dank moderner Kommunikationsmittel, auch an verschiedenen Orten. Zusammengefügt werden die digitalen Ideen mit realem Schlagzeug und Bass dennoch aber im guten alten Proberaum. Das beruhigt und gefällt besonders in "Hub1", einer recht treibenden Nummer! Soweit der Ansatz - das Gesamtergebnis gerät eher unspektakulär. Den Tanzboden anvisiert, aber nicht immer wirklich getroffen. Manchmal klingt es während der 50 Minuten einfach zu sehr nach Gameboy denn nach Clubbesuch ("Summ"). So richtig bewegen wollen sich die Beine nicht, selbst wenn der Kopf hier und da gefällig mitnickt. Dort nämlich, anstatt im Bauch, landen die Töne zumeist. Man ist nach einigen Hördurchgängen immer noch versucht, den Tracks eine gewisse Gleichförmigkeit zu unterstellen, die zu Langeweile führt. Mitunter scheint es, als wolle man den französischen ChillOut-Artisten nacheifern, nur fehlt es noch ein wenig an deren mediterraner Gelassenheit. Upper Disker ist kein schlechtes Album, hat mit "Onsubmitklik" oder "Palisander" auch wirklich hörenswerte Momente. Nur im ganzen wirkt es etwas gestreckt, hätte eine EP zunächst auch ausgereicht.