Mal vorab: Hier schreibt ein Fan. Kein simpler Sympathisant, aber auch kein Nerd, sondern jemand, der sich noch heute regelmäßig Platten wie "Sleepy Eyed" oder "Buffalo Tom" reinzieht. Auch nach über 15, nach über 20 Jahren. Alleine deshalb, weil sie zeitlos sind. Klassisch und wunderschön. Nun ist die Freude groß. Es gibt ein neues Album der Helden aus Boston. Wird es eine ähnliche Karriere und einen ähnlichen Status erreichen? Das dürfte schwer werden. Eher unmöglich. Ziemlich großartig aber ist es natürlich trotzdem geworden.

Buffalo Tom eben. Noch immer in Original-Besetzung, noch immer Garanten für herrliche Gitarrenmusik. Voller Feingeist und cleverer Kreativität schaffen sie auch auf "Skins" einen großen Haufen Indierock für Erwachsene. Da werden die Vocals gekreuzt und kombiniert, dass es eine wahre Freude ist. Es werden Tonnen an Gefühlen und Gedanken in ihre Lieder gepackt und im gesunden Maße mit Country und Folk experimentiert. "The Hawks & The Sparrows" ist so eine Nummer, die mit geborgten Geigen und gezupfter Gitarre einfach unglaublich berührt. Noch einen Zacken schöner und vielleicht als Highlight des Ganzen kommt die herzergreifende Ballade "Don't Forget", für die Buffalo Tom stimmliche Unterstützung von Tanya Donelly (Throwing Muses, The Breeders, Belly) bekamen. Überhaupt schlagen die drei Männer hier gerne ruhige, sanfte Töne an und legen mit unter anderem "Paper Knife" oder "Miss Barren Brooks" manch weitere Gänsehaut-Nummer vor. Aber dabei vergessen sie glücklicher Weise nicht, auch immer mal wieder mitreißend zu rocken. "Down" geht herrlich eingängig nach vorne, "Here I Come" hat Wumms, "Lost Weekend" klingt nach früher. Schön. Sehr. Kaufen bitte.