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DeWolff - Orchards/Lupine

DeWolff - Orchards/Lupine
REMusic/Rough Trade
Format: CD

Das (noch schulpflichtige!) Trio DeWolff könnte seine Rockstar-Bestimmung mit Muttermilch oder pränatalen Akustik-Erlebnissen aufgenommen haben, denn die Truppe wurde 2007 in Geleen gegründet - dem ursprünglichen Austragungsort des legendären Pink Pop-Festivals. Die erste EP von 2008 folgte ebenso wie diverse TV-Auftritte in den Niederlanden, aber auch in Deutschland (Rockpalast). Gleichfalls bei uns bislang ungehört blieb die Debüt-CD "Strange Fruits and Undiscovered Plants". Jetzt aber ist Schluss mit der DeWolff-Ignoranz! "Orchards/Lupine" ist ein Spitzenargument, damit aufzuhören, und eines der bislang erfreulichsten Alben des Jahres auf diesem Rezensierteller.

Vom "Siebziger-Jahre-Sound" liest man ja häufiger. Die Feuchtohren von DeWolff jedoch haben ungemein gekonnt einen Spätsechziger-Psychedelic-Poprock-Sound mit sparsamen Alternative-Zutaten der Jetztzeit verheiratet. Die Ehe scheint glücklich zu sein. Und ihre Sprösslinge machen Freude. Über herrliche Mellotron-Wände fiepst hier enorm hoher Gesang, wie eine noch jauligere Version von Radiohead, bis ein markanter Fuzz-Bass und losmarschierende Drums die Regie übernehmen ("Diamonds"). Gelegentlich bekommen die Gitarren mehr Twang, die Stimme etwas mehr DooWop-Kiekser ("Evil And The Midnight Sun"). Prachtvolle Hammondsounds und ein Gitarrensolo zum Niederknien kennzeichnen "Everything Everywhere", während "Love In C-Minor" fast den VdGG-Organisten Hugh Banton an der Hammond evoziert. Led Zeppelineske Mellotron-"Flöten" lassen "Higher Than The Sun" noch höher fliegen usw. usf.: Bis zur Quetschen-Coda wurde hier alles geschmackssicher, prallvoll mit starken Melodien, abgedrehten Instrumentierungen (Magnus Chord Organ, Theremin, Bluesharp) und frischen, ideenreichen Arrangements und vor allem viel Humor abgefüllt. Dem dürften wir auch das an die Blaumiesen-Popart des Artworks verdanken, das ein rundum gelungenes Album noch erfreulicher macht.



-Klaus Reckert-


DeWolff - Everything Everywhere

 
 
 

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