Vielleicht ist es ja ganz gut, dass die verschiedenen Mitglieder der amerikanisch, französisch, schweizerisch, peruanischen, vietnamesischen Band Moriarty alle unterschiedliche Musikgeschmäcker haben - denn so kommt bei der Combo aus Paris ein ziemlich eklektischer "Antifolk"-Stilmix heraus. (Anitfolk in dem Sinne, als dass ziemlich geradlinig drauflos geschrammelt wird.) Tatsächlich hört sich die Melange aus Folk, Jazz, Klassik, Swing und Americana so an, wie das, was man auf den Straßen der Metropole - vorzugsweise im Sommer - gerne mal zu hören bekommt. In Frankreich ist man multikulturell ja traditionell gut aufgestellt, wenn es um die Musik geht und so kommt eine Combo, die vom Grundgedanken auf ebendieses Rezept aufsetzt, natürlich gerade recht. Die namensgebende Rosemary Moriarty gibt natürlich auch auf diesem zweiten Album der Band den Ton an - was aufgrund des Umstandes, dass sie Amerikanerin ist, natürlich einen gewissen Tenor vorgibt - davon abgesehen ist aber alles möglich, was sich auf akustischer Basis realisieren lässt, und: Moriarty gehen Wagnisse in puncto Instrumentierung, Songstruktur, Freestyle und Rhythmik ein. Nicht alles davon geht sofort ins Ohr bzw. funktioniert ohne Widerhaken - das macht aber am Ende gerade den Reiz von Scheiben wie diesen aus.