Wild Flag ist nicht mehr oder weniger als eine All Star All Girl Supergroup. Carrie Brownstein und Janet Weiss von Sleater-Kinney und Mary Timony von Helium ergeben - ergänzt um Keyboarderin Rebecca Cole - eine ideale Schnittmenge aus den vorgenannten Projekten, wobei es ihnen gelingt, zugleich poppiger und zugängliche rüberzukommen als je zuvor, Fehler der Vergangenheit auszubügeln, Tugenden zu pflegen und - für ihre Verhältnisse - sogar mit bislang undenkbaren Kompromissen (Rock-Riffs!) aufzuwarten und die Melange sogar noch mit neuen Akzenten wie Psychedelia oder Retro-Keyboard-Sounds oder - ähem - zeitlosem Girlie-Pop aufzumotzen. Keine Frage: Für alle Freunde o.a. Acts ist diese Scheibe ein unbedingtes Muss. Für alle anderen ist sie zumindest mal ein Beispiel dafür, dass sich auch altgediente Veteranninen die jugendliche Frische nicht durch ihr bloßes Alter abspenstig machen lassen müssen. Begonnen hat die Zusammenarbeit in diesem Format durch Arbeiten an einem Soundtrack - da ist freilich viel mehr draus geworden; nämlich eine gutgelaunte, druckvolle, klassische, zeitlose Indie-Rock-Scheibe mit Pop-Appeal.