Der Norweger Björn Berge gilt gemeinhin als verlässlicher Lieferant konturenlos perfekt inszenierter Blues-Rock-Standards. Live greift er aber auch gerne mal zur akustischen Gitarre. Und deswegen erfreut es, dass er das auf dieser neuen Scheibe auch im Studio tut. Nicht nur das: Gleich der Opener überzeugt durch den Einsatz eines wieselflinken Banjos - und so geht es dann auch auf der Gitarre weiter. Geschickt reiht Berge hier virtuose Vollgas-Nummern, die selbst einen John Butler blass aussehen ließen mit eher Song-orientierten Storytelling Nummern zusammen, bei denen nicht nur das Joni Mitchell-Cover "Woodstock" als Überraschung hervorsticht. Auch wenn sich Berge musikalisch eigentlich gar nicht neu positioniert: Alleine der Umstand, dass er bereit ist, sich seiner Musik von einer anderen Seite her zu nähern als der üblichen und dabei auch mal das Genre verlässt (zumindest mit einem Fuß), lässt diese Scheibe aus dem eigenen Oeuvre (und vergleichbaren anderen) herausragen. Und wie immer zeigt sich, dass ein großes Ego im Blues zwar nichts zu suchen hat - eine eigene Note aber noch nie geschadet hat.