In Brighton haben The Kooks ihre ersten musikalischen Gehversuche in Sachen Brit-Pop gemacht, den sie bereits mit ihrem Debüt "Inside In / Inside Out" und viel Hit-Potenzial auch auf das europäische Festland transportieren konnten. Mit ihrem dritten Album "Junk Of The Heart" reist die Band mit etwas anderem Gepäck durch die Welt. Schrammelten sie vor Jahren noch im jugendlichen Überschwang auf ihren Gitarren herum und schrieben frohen Mutes eine Ohrwurm-Melodie nach der nächsten, hat sich dieser Fokus mittlerweile eindeutig verschoben. Statt einprägsamen Pop-Nummern erwartet den Hörer eine ganze Ladung Balladen und Harmonien, deren Grundbausteine tief und fest im Mainstream angelangt sind.

Vielleicht wollten The Kooks mit diesem Album Reife demonstrieren und dank des verstärkten Synthie-Einsatzes und der Streicher-Quote ihre Experimentierfreude unter Beweis stellen, doch leider können die neuen Songs dieser Gewichtung nicht standhalten und drohen unter ihnen begraben zu werden. Zu oft verliert sich die Songstruktur in beliebigen Phrasen und Klischees und die einstige Unbeschwertheit weicht einer wenig überzeugenden Ernsthaftigkeit. Zwar können die Singles "Junk Of The Heart (Happy)" oder "Is It Me" noch einmal an vergangene Zeiten anknüpfen, doch wirken The Kooks beim Großteil der Songs müde und unfähig aus der geschaffenen Lethargie auszubrechen.