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V.B. Kühl - V-Welt

V.B. Kühl - V-Welt
t&tt
Format: CD

Die Vorgabe war nicht leicht, die sie sich selber setzten: HipHop, Rock und Jazz mit einem Schuss Reggae, Breakbeat-Attacken und etwas Blues. Grooven soll es natürlich wie die Hölle und miteinander verschmelzen - sehr kreativ, sehr ehrgeizig und ambitioniert aber leider auch sehr unglücklich umgesetzt...um mal das Wort 'schlecht' gleich am Beginn zu vermeiden.
Das Problem ist schlichtweg: V.B.Kühl wollen alles unter einen Hut bringen, verzetteln sich aber in ihren eigenen Erwartungen und Visionen. Nur wenige Künstler schaffen eine solche Quadratur des Kreises auf Anhieb. Sicherlich darf da der Name 'Beck' fallen, soll hier aber nicht als Masstab herangezogen werden. Das Album beginnt schon holprig in den ersten Minuten, besucht die 'Fanta 4' mit etwas Soulzusatz in deren Demoraum und schlägt auch schnell den Haken zum Jazz. Stilhopping in Reinkultur, die aber eher Orientierungslosigkeit denn Spannung erzeugt. Grosse Fragezeichen erzeugen auch Textzeilen wie '...bring den Groove...', denen man zuschreien will, wann und wo dieser denn entgegengenommen werden möchte. Das 10minütige 'Bewegung ist Leben' könnte das zentrale Stück dieser Scheibe sein, verliert sich aber in furchtbar kopflastigem Krautrock und lässt jeden Groove vermissen. Der Sound schafft es nicht einmal bis zum Bauch, geschweige denn bis in die Beine.
Ein hübsches Zitat in 'Ernst Pflicht' bringt es ungewollt treffend auf den Punkt: 'Kanonen-Tanks-Bomben, bisher hat nichts geholfen...unsere Waffen haben versagt!' Weniger wäre in der Tat für den Anfang mehr und würde vielleicht helfen sich nicht allzu sehr in so vielen Ideen zu verstricken. Die Präsentation an sich, auch auf der Homepage, verrät eine Menge Idealismus und der wird heutzutage leider viel zu wenig gedankt. Dennoch lässt sich an der latenten Konfusität des Debutalbums nicht vorbeireden. Es haben aber schon viele andere vor ihnen aus anfänglichen Fehlern gelernt und daraus resultierende Erkenntnisse erfolgreich umgesetzt ohne die eigenen Ideale zu verraten.


-Michael Kellenbenz-



 
 
 

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