Bereits seit Mitte letzten Jahres fertig - nun auch offiziell über einen deutschen Vertrieb zu haben - ist das neue Album von Mary Lorson. Als Sängerin von Madder Rose hatte Mary in den 90ern bereits eine solide Karriere absolviert, bevor sie sich dann mit Saint Low "selbständig" machte und auch solo und zusammen mit Partner Billy Coté tätig wurde - gerne auch mit Soundtracks und Auftragsarbeiten. Mary Lorson & The Soubrettes ist nun ein neues Projekt, das Mary und ihre Kolleginnen Amelia Sauter und Leah Houghtaling als drumloses Trio präsentiert. Die Soubretten im Titel waren Vaudeville-Künstlerinnen und die Vorläuferinnen heutiger Comediennes. Insofern erstaunt es auch nicht, dass Mary hier Alltagsheldinnen aller Art besingt - unter anderem eben auch Soubretten und hier insbesondere die Vaudeville-Künstlerin Eva Tanguay, eine Heroin, die ihr schon seit längerer Zeit am Herzen liegt. Das muss man freilich nicht wissen, um die angenehm abwechslungreich inszenierten Songs zwischen Piano-Ballade, Folkpop und angedeuteten Indie-Vibes goutieren zu können. Natürlich steht Marys strahlend reine Gesangsstimme im Zentrum (wie eigentlich immer), die indes durch die sparsame musikalische Begleitung in besonderer Weise zur Geltung kommt. Fans werden mit diesem Album - trotz "fehlender" Drums - jedenfalls keinerlei Schwierigkeiten haben.