Frankie Rose als umtriebig zu bezeichnen, wäre eine infame Untertreibung. Nachdem sie ihren Job als Schlagzeugerin bei Shitstorm, Vivian Girls, Dum Dum Girls und Crystal Stilts an den Nagel gehängt hatte, mit denen sie den schrammeligen Garagen-Pop für Hipster aus dem New Yorker Indie-Ghetto quasi miterfand, hörten wir von der Künstlerin zuletzt auf ihrem 2010er Album "Frankie Rose And The Outs" - damals noch mit Backingband - und waren positiv überrascht.

Dass sich bei Fräulein Rose seitdem einiges geändert hat, ist schon mit dem ersten Akkord des titelgebenden Openers "Interstellar" unmissverständlich klar: Von Schrammel-Pop und Wall of Sound oder gar Lo-Fi-Ästhetik ist auf ihrem ersten echten Soloalbum nämlich wahrlich nichts mehr zu finden. Stattdessen übt Rose sich in flächigem Synthie-Pop von einem anderen Stern - "Interstellar" eben.

Das stetige Scheppern ihrer ehemaligen Garagenbands ist einem einzigen großen Echo gewichen, wo vormals die janglenden 60er als klangliches Vorbild dienten, sind es jetzt die vor Glam triefenden 80er Jahre. Ein Sound, der übrigens gar nicht unähnlich zu The Cures großem "Disintegration" ist.

Nicht verlernt hat Rose außerdem das Schreiben großer Melodien. Und so steckt das Zweitwerk voller Hooks und Ohrwürmer wie z.B. "Gospel/Grace" oder dem sehnsüchtigen "Pair Of Wings". Das eine oder oder andere Stück wie das aus den einschlägigen Online-Publikationen bekannte "Know Me" schielt auch mal auf den Dancefloor. Frankie Rose, so scheint's, will auf die ganze große Pop-Bühne. Mit "Interstellar" ist ein erster Schritt in die richtige Richtung ganz sicher getan.