Die Library Voices setzten die schöne Tradition der kanadischen Großfamilien-Combos fort, die Broken Social Scene, The New Pornographers, Stars oder Arcade Fire so erfolgreich etabliert haben. Das Witzige bei dieser Band ist, dass sie es fertig bringen - obwohl sie gleich mehreren vernichtenden Schicksalsschlägen ausgesetzt waren (Trailer mit Equipment geklaut, Studio überflutet etc.) -, auf dieser neuen Scheibe regelrecht gutgelaunte, lebensbejahende, druckvolle Indie-Power-Pop-Songs in die Welt zu setzen, die großteils durchaus das Zeug zu alternativen Sommerhits haben. Die Scheibe strahlt also positive Vibes en Masse aus.

Neben ihrer eigentlichen Arbeit als gewiefte Songschmiede verstehen sich die Musikanten des Septetts auch als musikalische Jäger uns Sammler: Neben ordentlich temperierten Gitarrenriffs gibt es Field Recordings, Omnichords und einen analoger Synthesizer, der nicht nur Akzente setzt, sondern den Sound der ganzen Scheibe mitbestimmt. Dazu gibt es philosophisch/amüsante Songtexte mit historischem Bezug und Verweise auf die ganze nordamerikanische Musikhistorie. Sogar eine alternative kanadische Hymne findet sich auf der Scheibe. Das ist Indie-Pop wie er besser schlicht kaum möglich ist.