Alison Krauss, Emmylou Harris, Jakob Dylan, Mary Chapin Carpenter, Patty Griffin oder Bill Frisell sind nur einige der Kollegen, die Shawn Colvin auf deren neuem Werk "All Fall Down" unter die Arme greifen. Warum? Weil dieses endlich mal von ihrem alten Kumpel Buddy Miller produziert wurde, der aufgrund seiner Produzententätigkeiten quasi mit so ziemlich allen Musikern befreundet zu sein scheint. Wie das aber Millers Art ist, spielt das bei der Umsetzung kaum eine Rolle. Ohne dem Projekt irgendeinen Stempel zu verpassen (schon gar keinen Nashville-Stempel), schuf Miller lediglich die richtige Atmosphäre und sorgte dafür, dass alles organisch und gut klingt und ließ dann der Sache seinen Lauf. Das Ergebnis ist das Album, das die Essenz der dreifachen Grammy-Gewinnerin Shawn Colvin schlicht am Besten repräsentiert. Nicht zuletzt aber nicht alleine deswegen, weil dieses quasi der Soundtrack zu ihrer zeitgleich erscheinenden Biographie "Diamond In The Rough" darstellt.

Das Erfolgsgeheimnis liegt in der Balance. Trotz des beeindruckenden Line-Ups und trotz des Umstandes, dass Shawn die meisten der Songs mit den anwesenden Kollegen zusammen schrieb, wirkt das Werk (das inhaltlich an die 2006er Studio-CD "These Four Walls" anknüpft) an keiner Stelle überladen und tatsächlich sogar wesentlich direkter, intimer, transparenter als andere Aufnahmen in ihrer Karriere. Somit schließt sich der Zirkel zu ihren musikalischen Anfängen, die bereits in dem zuvor erschienenen Solo-Live-Album aufgegriffen wurden.