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Metric - Synthetica

Metric - Synthetica
Pias/Rough Trade
Format: CD

Das fünfte Album der erfolgreichsten kanadischen Indie-Band (das auf dem bandeigenen Label erscheint) ist zumindest mal problematisch. Spätestens mit dem letzten Album, "Fantasies", hatten sich die Fans an ein gewisses Level gewöhnt, was das Songwriting betrifft - und bekommen nun eine Scheibe präsentiert, auf der dieses Level eben nicht durchweg gehalten wird. Auf dem Papier sind eigentlich alle Zutaten nach wie vor vorhanden. Metric gehen sogar noch einen Schritt weiter als bislang und kreierten für ihre Synthese aus elektronischen und organischen Elementen ein eigenes Subgenre - "Synthetica" eben. Und was die Arrangements betrifft, wird dieses Prinzip auch formvollendet berücksichtigt (beispielsweise durch die Kombination Akustik-Gitarre mit Synthies). Es sind dann die Songs selbst, die stutzen machen. Wo Metric bislang immer für mitreißende Grooves, geschickt platzierte Hooklines und vor allen Dingen infektiöse Melodien und Refrains zu haben waren, erwartet den Zuhörer dieses Mal routiniert inszenierte, überraschungsfreie Vorhersehbarkeit.

Melodiebögen werden flach gehalten, Refrains enden oft so, wie man das in der Popmusik-Schule beigebracht bekommt und einige Tracks (wie der Opener "Artificial Nocturne") führen sogar ziellos ins songwriterische Nichts. Sicher - gelegentlich blitzen jene Momente auf, die für die Metric-Magie stehen - doch gibt es mehr "Misses" als "Hits". Jimmy Shaw entlockt seinem Effektboard wieder abenteuerliche Sounds - aber nichts, was die Songs weiterbrächte. Emily Haines singt empathisch, aber nicht wirklich mitreißend (und das, obwohl ihre Texte wieder exzellent formuliert sind). Kurz gesagt: Metric sind dieses Mal einfach mit zu wenig zu frieden und machen sich nicht die Mühe, die Songs nach Extremen auszuloten. Die Tracks schreien geradezu danach, auf der Bühne mit "irritating extended shit" (Originalzitat Emily Haines) erforscht zu werden - auf der Konserve funktioniert das aber alles nicht so richtig. Was diese Scheibe also noch retten könnte, wären also überzeugende Live-Shows, in denen das Material vielleicht in einem neuen Licht erschiene.



-Ullrich Maurer-



 
 
 

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