Die Sky Road beginnt ganz harmlos und traditionell mit einigen Bottleneck-Rutschereien auf einer akustischen Gitarre ("Outward"). Da ahnt man noch nicht, wie steinig, fordernd und zugleich faszinierend der Weg noch werden wird. 1:30 später bekommen wir u.a. über Tracie Morris' tiefe, aufregende Stimme einen ersten Eindruck davon, dass dem New Yorker Avantgardist Sharp der Traditional-Zugang zum Blues einfach nicht genügt. Die Slam-Poetry-Professorin macht "Endless Path", "Fade To Noir" und "I Blame You" zu herausragenden Stücken. Ein anderer musikalischer Gast ist Eric Mingus (Sohn der Jazzlegende Charles M.), der hier mehrere Stücke singt und einen Text beigesteuert hat. "Down On The Block" mit seinen unheilvollen Bläsersätzen - u.a. von Curtis Fowlkes (Posaune, u.a. Jazz Passengers) beigesteuert - ist ein weiteres gutes Beispiel für die Doppelbödigkeit dieser spannenden, fordernden Musik und die Solo von E für "Dangerous Lands" und "Off The Hook" könnten durchaus auch im (Rock- bis Free-) Jazz Ehre einlegen. Ein weiterer interessanter Gast ist Producer-Legende Joe Mardin, der mit dem von ihm gesungenen und in zwei Versionen enthaltenen "Banking Blues" auch Autoren-Credits einfährt. "Special Guest" ist aus traurigem Anlass der im Dezember 2011 verstorbene Hubert Sumlin. Sumlin hatte schon mit Howlin' Wolf gespielt hat und veredelt hier "This House Is For Sale" mit seinem feingliedrigen, einfühlsamen Lead-Spiel. Das Outro "Inward" setzt das Ausrufezeichen hinter 53 Minuten aufwühlender Musik, einer zutiefst modernen, urbanen Blues-Interpretation.