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Tonträger-Review
 
Thorn.Eleven - Thorn.Eleven

Thorn.Eleven - Thorn.Eleven
Steamhammer/SPV
Format: CD

Die bislang prächtigste Fun-Punk-Platte (auch wenn sie sonst keiner so nennen sollte) des Jahres ereilt uns meines Erachtens von Thorn.Eleven. Von wegen, es gäbe keine deutschen Hopefuls und Newcomer mehr: Die Mannheimer, die - heißt es - beim letztjährigen Bizarre-Festival Lorbeeren gesammelt haben, haben sich auf diesen Pflanzen nicht ausgeruht (sondern sie vermutlich getrocknet, gerollt und geraucht). Beginnen tut der unbenamste Zweitling sozusagen als Mogelpackung: "Sick" ist zwar eine saustarke Nummer mit Hardcore-Shouting und Death Metal-Blasts, kann aber nicht als typisch für den Rest des Albums gelten. Schon das zweite Stück rückt die Assoziationen eher in Richtung auf Green Day, Blink 182 und vor allem Offspring zurecht (warum die Plattenfirma SPV eher Tool und Incubus als Vergleich bemüht, hat sich mir nicht wirklich erschlossen, sind aber auch wunderbare, große Namen, so what?). Und Nummer Drei, "Fine Alone" zeigt gleich eben mal locker, daß die Dorne sich hinter keiner der genannten Inspirationen verstecken müssen. Das Songwriting ist hier mindestens so stark wie bei Green Day zu ihren besten Zeiten, und es ist bei dieser zurecht unter das Narkotikagesetz fallenden Melodie eigentlich nicht einzusehen, warum dieses nicht der diesjährige "Feel Good Hit Of The Summer" werden sollte. Die Jungs verbinden das scheinbar mühelos - die räudigen Ausbrüche von "Sick" und die Radiotauglichkeit von "Fine Alone" sind die Pole, zwischen denen sie sich äusserst kurzweilig 55 Minuten lang hin und herbewegen.

Ob für diese Spontanverträglichkeit Produzent Andy Sneap (u.a. Machine Head, Stuck Mojo und Nevermore) mitverantwortlich ist, kann nur gemutmaßt werden. Zur Eigenständigkeit der Band trägt für mich jedenfalls stark der Umstand bei, daß der Gesang von Sänger/Gitarrist David Becker ganz genre-untypisch immer ein bißchen an gute keltische Folk-Kapellen wie die Levellers oder die Battlefield Band erinnert - was zusammen mit dem knalligen, übrigens komplett Keyboards-freien Instrumentenmißbrauch der anderen eine äußerst aparte Mischung bildet. Anspieltips: Lohnt alles.



-Klaus Reckert-



 
 
 

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