Ist es der märchenhafte Klang der Worte Burgenland und Cselley Mühle, der diese Platte, diese Band außerhalb der Realitäten setzt? Im österreichischen Burgenland sind die fünf Jungs von Garish zuhause, in der Cselley Mühle nahmen sie ihr drittes Album "Absender auf Achse" auf. Oder sind es die streicherschwangeren Lieder, die wie Soundtracks eines Traumes klingen? Oder die Texte, die Gedichten näher sind als so mancher Romancier? Natürlich ist es die Gesamtheit dieser Faktoren, die Garish zu einer Band außerhalb dieser Welt machen. Es ist wie bei einem Film, der einen aus dem Alltag entführt. Garish sind Illusion. Es scheint die Welt, in der wir leben, nicht zu geben. Alles ist Sehnsucht, Poesie und Verlangen. Da passt es auch, dass Sänger Thomas Jarmer sich auf der Homepage der Band mit folgender Aussage vorstellt: "Den Alltag in einer neuen Rollenbesetzung wie gewohnt inszenieren, die Sicht auf Absichten und Selbstverständlichkeiten wieder freigeben, und wieder in den Alltag zurückkehren, Grund und Antrieb." Es gibt keinen Halt ausserhalb der Lieder. Wähnt man sich bei "Unter Bäumen - Regen" noch in einem Kaffeehaus zur vorletzten Jahrhundertwende, ist man Minuten später schon wieder woanders. In einem Theater, in einem Variete. Aber nie in der Realität. Der Absender ist auf Achse. Insofern ein schönes Stück Kunst, das einen zu entführen vermag, wenn man will.