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Tonträger-Review
 
Red Lamb - Red Lamb

Red Lamb - Red Lamb
Haensel & Gretel/MIG
Format: CD

Das Schweigen der Lämmer? Diese sind laut! Der vorderste Paarhufer auf dem Cover hat sogar vom bösen Wolf nicht allzu viel über gelassen. Wir sehen: Beim Thrash/Heavy Metal-Projekt Red Lamb werden Stereotype umgedreht und schwierige bis tabuisierte Themen angepackt, u.a. das des Autismus, einer Entwicklungsstörung. Der abweichende Informationsverarbeitungsmodus der hiervon betroffenen Menschen zeigt sich laut Wikipedia (s.u.) durch Schwächen in sozialer Interaktion und Kommunikation sowie durch stereotype Verhaltensweisen. Und andererseits eben auch durch Stärken bei Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Intelligenz - vgl. u.a. der Film von Barry Levison, "Rain Man", siehe auch autismspeaks.org).

Obwohl das Aufgreifen dieser Problematik allein schon spannend genug wäre, kann das Label im Falle von Red Lamb noch auf weitere starke Argumente zurückgreifen: 50 Millionen Platten und an die 15 Grammy-Nominierungen vereinen die beteiligten Musiker auf sich, wie uns MIG vorrechnet. Um wen geht es da? Der hier federführende Dan Spitz war bis 1995 und dann 2005-07 wieder Leadgitarrist bei Anthrax. Zwei der vier Kinder von Dan und seiner Frau Candi sind eineiige Zwillinge mit Autismus. Insofern geht es um ein echtes Herzensanliegen der Familie. Megadeth-Fronter Dave Mustaine hat die lesenswerten Texte zum ganze Album mitgeschrieben und den Song "Puzzle Box" - den Ausgangspunkt des ganzen Projekts - auch koproduziert. Und obwohl sich der Rotschopf ansonsten zumindest nicht als Gitarrist bei Red Lamb eingebracht hat, atmen die zwölf relativ kurzen, gradlinigen Songs auf dem Debüt dennoch den aufmüpfigen Megadeth-Spirit. Das liegt u.a. an Don Chaffins ideal zu dieser Mucke passenden, zornigen Bellen.

Während Dan erwartbar souverän Gitarren und Bass eingespielt hat, zeichnet Patrick Johansson (Yngwie Malmsteen, WASP) für das Schlagwerk und Chris Vrenna (Marilyn Manson, NIN) für - allerdings angenehm wenig in den Vordergrund tretende - "Synths and Programming" verantwortlich.

Man kann durchaus bemängeln, dass etliche der Songs zu ähnlich ausgefallen und mit zu wenig zwingenden Melodien versehen sind. Doch darüber trösten einige durchaus enthaltene Knaller wie "The Cage" (vgl. Video), "Runaway Train", das dezent angerappte "Puzzle Box" oder die bittere "Sie liebt mich, sie liebt mich nicht..."-Adaption "Don't Threaten To Love Me" mehr als hinweg. Gute Aktion.



-Klaus Reckert-


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"The Cage"

 
 
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